uMkhonto we Sizwe (Partei)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jacob Zuma (hier 2017), Vorsitzender 2023 gegründeten uMkhonto weSizwe

uMkhonto weSizwe (IsiZulu und isiXhosa für „Der Speer der Nation“; abgekürzt MK, auch MK Party „MK-Partei“ genannt) ist eine linkspopulistische[1] und gesellschaftlich konservative politische Partei in Südafrika, die im Dezember 2023 gegründet wurde. Die Partei ist nach dem inzwischen aufgelösten paramilitärischen Flügel uMkhonto we Sizwe des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) benannt, der während der Apartheidzeit im Südlichen Afrika aktiv war. Die Parteigründung wurde von ursprünglichen Veteranen des paramilitärischen Flügels kritisiert.[2] Jacob Zuma ist Vorsitzender der uMkhonto weSizwe.

Die Partei erlangte im Dezember 2023 an Bekanntheit, als der ehemalige Präsident Jacob Zuma, der 2018 vor dem Hintergrund von Korruptions- und Vergewaltigungsvorwürfen zum Rücktritt gedrängt worden war, seinen Austritt aus dem ANC und seine Unterstützung für die neue Partei uMkhonto we Sizwe ankündigte. Jede Stimme für den ANC, so Zuma, sei „Verrat“, und der ANC unter Ramaphosa sei eine „Stellvertreterpartei für das weiße Monopolkapital“.[3][4] Der ANC versuchte daraufhin auf juristischem Weg, die neue Partei zu sanktionieren, zum einen wegen der Nutzung des Namens der historischen Kampforganisation des ANC und zum anderen wegen der früheren Verurteilung Zumas durch ein südafrikanisches Gericht. Beides misslang jedoch zunächst und Zuma und seine Partei wurden zur Wahl zugelassen.[5][6][7]

Am 21. Mai 2024, eine Woche vor den Parlamentswahlen 2024, entschied das Verfassungsgericht, dass der Parteivorsitzende Jacob Zuma nicht für das Parlament wählbar sei, da seine fünfzehnmonatige Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts ihn disqualifiziere.[8][9][10] Obwohl sein Bild auf den Wahlzetteln neben dem Logo seiner Partei verblieb, wurde Zumas Name von der Liste der Parlamentskandidaten von MK gestrichen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. South Africa's Zuma Fails to Show Up at Rally for His New Party. 21. Januar 2024, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  2. Siyabonga Mkhwanazi: MK veterans slam former president Jacob Zuma for his conduct. In: msn.com. 18. Dezember 2023, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  3. Mogomotsi Magome: South African ex-President Jacob Zuma has denounced the ANC and pledged to vote for a new party. AP, 16. Dezember 2023, abgerufen am 11. Mai 2024 (englisch).
  4. The battle for the soul of uMkhonto weSizwe. Abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  5. Stephan Ueberbach: Ex-Staatschef Zuma vor Comeback? In: Tagesschau. 14. März 2024, abgerufen am 11. Mai 2024.
  6. Mogomotsi Magome: South Africa’s ANC fails in bid to ban former leader Zuma’s party from polls. In: AP. 26. März 2024, abgerufen am 11. Mai 2024 (englisch).
  7. Amanda Khoza: UPDATE | Jacob Zuma can contest elections, Electoral Court rules. In: news24.com. 9. April 2024, abgerufen am 11. Mai 2024 (englisch).
  8. Jacob Zuma barred from standing in South Africa's election by Constitutional Court. Abgerufen am 28. Mai 2024 (britisches Englisch).
  9. Lynsey Chutel: South Africa’s Highest Court Says Jacob Zuma Can’t Serve in Parliament. In: The New York Times. 20. Mai 2024, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 28. Mai 2024]).
  10. Qaanitah Hunter: Why Jacob Zuma being barred from S Africa election won’t deter supporters. Abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).